Mi, 21.05.2014, 14:15 / 15:45 Uhr: Führung und Vortrag

Die Familie Mendelssohn und ihre Gräber vor dem Hallenschen Tor


Moses Mendelssohn, der große Philosoph und Mittler zwischen der jüdischen Tradition und der deutschen Aufklärung, kam als 14jähriger nach fünftägigem Fußmarsch aus seiner Geburtsstadt Dessau barfüßig, mittellos und lernbegierig in Berlin an. In jahrelanger Mühsal eignete er sich ein immenses Wissen an und galt seinem Freunde Gotthold Ephraim Lessing später als Vorbild für „Nathan den Weisen“. Mendelssohns Hauptwerk „Phädon oder die Unsterblichkeit der Seele“ war zu seinen Lebzeiten eines der meistgelesenen Bücher und wurde in zehn Sprachen übersetzt. Bis heute gelten sein Leben und Wirken für Toleranz und vorurteilsfreie Aneignung von Kultur und Wissen als beispielhaft.

„In der gesamten Schöpfung geschieht keine Zerstörung einer Form, ohne daß in den unsichtbaren Teilen derselben sich eine neue Form zu bilden anfange, die mit der Zeit sich den Sinnen offenbart. Jeder Untergang zielt auf eine Entstehung, jeder Tod bahnt den Weg zu einem neuen Leben.“

„Auf dem dunklen Pfad, auf dem ein Mensch hier auf Erden gehen muß, gibt es gerade so viel Licht, wie er braucht, um den nächsten Schritt zu tun. Mehr würde ihn nur blenden.“

1762 heiratete der 33jährige Moses Mendelssohn die schöne und kluge Fromet Gugenheim, Tochter eines Hamburger Großkaufmanns. Ihre Liebesheirat war für die damalige Zeit und Tradition mutig und ungewöhnlich. Aus ihrer glücklichen Ehe erreichten sechs ihrer zehn Kinder das Erwachsenenalter und bildeten die erste Generation eines über die Jahrhunderte weit verzweigten Geschlechts, zu dem so berühmte Namen wie Felix Mendelssohn-Bartholdy und seine Schwester Fanny Hensel gehörten, deren Gräber sich ebenfalls auf den Friedhöfen vor dem Halleschen Tor befinden.

Mit der am 3. November 2013 eröffneten Dauerausstellung zur Geschichte der Familie Mendelssohn in der Kapelle auf dem Friedhof der Dreifaltigkeitsgemeinde I. hat die Mendelssohn-Gesellschaft Berlin e.V. seinem und dem Wirken seiner Nachfahren einen würdigen Erinnerungsort geschaffen.

Führung zu den Mendelssohn-Gräbern auf den Friedhöfen vor dem Halleschen Tor und anschließender Vortrag in der Mendelssohn-Ausstellung (Kapelle auf dem Friedhof der Dreifaltigkeitsgemeinde I. mit Heide Bergfeld, Mendelssohn- Gesellschaft Berlin

Treffpunkt: Friedhofseingang Mehringdamm 21 (am Blumenladen)
Fahrverbindungen: U6 (Mehringdamm), U1 und U6 (Hallesches Tor)

Gruppe 1: 14:15 Uhr
Gruppe 2: 15:45 Uhr

Teilnehmergebühr pro Person: 10,- €
Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl ist unbedingt die persönliche Anmeldung erforderlich: 030/674 43 48 (Büro des Bürgerhauses)
Die Teilnehmergebühr bitten wir vorab im Bürgerhaus in bar zu entrichten.

Moses Mendelssohn

Moses Mendelssohn (6.9.1729 in Dessau - 4.1.1786 in Berlin)


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