Donnerstag, 17.09.2015, 19:30 Uhr
Leseladen-Reihe - Nobelpreisträger für Literatur
Heinrich Böll (Literaturnobelpreis 1972)
„Einmischung erwünscht"
Szenische Lesung mit dem Schauspieler Günter Barton anlässlich des 30. Todestages von Heinrich Böll.
Heinrich Böll wurde 1972 als erster deutscher Staatsbürger nach Ende des Zweiten Weltkrieges mit dem Nobelpreis für Literatur geehrt. - „Für eine Dichtung, die durch ihre Verbindung von zeitgeschichtlichem Weitblick und liebevoller Gestaltungskraft erneuernd in der deutschen Literatur gewirkt hat , - so heißt es in der Begründung. Damit wird vor allem sein literarisches Werk gewürdigt , von den Kurzgeschichten der so genannten „Stunde Null“ bis zum kurz zuvor erschienenen Roman „Gruppenbild mit Dame“ (1971). Zugleich aber wurde mit der Preisverleihung Bölls publizistisches und öffentliches Wirken in der Bundesrepublik und über ihre Grenzen hinaus anerkannt: seine Rolle als Präsident des internationalen Schriftstellerverbandes PEN, sein Bemühen um Verständigung mit den osteuropäischen Nachbarn und mit Israel. Bölls scharfe Kritik an den Verhältnissen in der wieder erstarkenden Bundesrepublik und an der katholischen Kirche, Sympathien für die RAF und für die Friedensbewegung lösten immer wieder heftige Debatten aus.
Der Schauspieler Günter Barton, - bekannt u.a. als einer der Darsteller im preisgekrönten Stück “Berlin Comedian Harmonists“ im Kudamm-Theater oder als Gert Weinbauer aus der „Lindenstraße“, - hat für die Heinrich-Böll-Stiftung das Programm "Einmischung erwünscht! Erinnerung an Heinrich Böll" erarbeitet, das Böll mit feiner, spitzer Zunge interpretiert.
Dr. Marlis Hujer und Gisela Mwaun-Gulu
Heinrich Böll ca. 1976, Foto: Gernot Huber