Do., 28.4., 19:00 Uhr: Filmland Russland »Die Kraniche ziehen«
Die Geschichte des russischen Films ist so konfliktreich wie die sowjetisch-russische Geschichte selbst. Der Filmvortrag wird ihre Entwicklung von den Anfängen bis in die 90er Jahre beleuchten.
Die Kraniche ziehen (UdSSR 1957)
- Regie: Michail Kalatosow
- Darsteller: Tatjana Samoilowa, Alexej Batalow

Michail Kalatosow ist 1903 in Georgien geboren und 1973 in Moskau gestorben. Seine frühen Filme waren unter Stalin verpönt. Er durfte acht Jahre lang keine Filme drehen und musste sich auf Verwaltungsaufgaben in der georgischen Filmindustrie beschränken. Später gewann er internationale Preise, 1958 bei den Filmfestspielen von Cannes sogar die Goldene Palme.
Der Film »Die Kraniche ziehen« zeigt, – was im Sowjetfilm damals ungewöhnlich war, – den »Großen Vaterländischen Krieg« nicht als heldisches Erlebnis des Kollektivs, sondern als Drama des Individuums. Das Mädchen Veronika lebt sein Leben und verkörpert nicht die von ihr erwartete Norm.
Gerade das macht den Film so bewegend. Von der DDR-Führung wurde »Die Kraniche ziehen« zeitweilig als »pazifistisches Machwerk« verunglimpft.